Artikel der Braunschweiger Zeitung über den Dreiakter „Die Gedächtnislücke“

„Die Gedächtnislücke“: Wenn ein Bürgermeister plötzlich alles vergisst

Besucher spenden Hukl-Bühne lauten Beifall für das neue Stück – „Wir hatten schon bei den Proben viel Spaß“

Von Lisa-Marie Schmidt

VÖHRUM. Der Bürgermeister Franz Kübele hat ständig Ärger. Ob mit seiner Frau, dem Amtsboten Sepp, den Herrschaften von Silberstein oder seinem Freund Anton: Keinem kann er es recht machen. Eines Tages holt Kübele zum Gewaltschlag aus. Jedoch verletzt er sich dabei und vergisst alles. Plötzlich sind alle zufrieden, aber für wie lange?

„Die Gedächtnislücke“ ist ein Theaterstück in drei Akten, mit dem die Vöhrumer Hukl-Bühne nun Premiere feierte. Der dörfliche Schwank stammt aus der Feder des süddeutschen Komödienschreibers Bernd Gombold, der bereits einige andere Stücke geschrieben hat, die von den Vöhrumern vorgeführt wurden.

Das neue Stück ist bei den Zuschauern sehr gut angekommen. „Wir hatten schon bei den Proben viel Spaß an der Komödie“, erzählt Bühnenleiter und Gründer der Hukl-Bühne, Hubert Klinke – aus den ersten beiden Buchstaben seines Vor- und Nachnamens ist die Bezeichnung „Hukl“ entstanden.

Klinkes Hoffnung, diese gute Laune der Akteure auf das Publikum übertragen zu können, hat sich voll und ganz erfüllt: Die Besucher lachten und klatschten, es entstand eine lockere und angenehme Atmosphäre. Bereits vor Beginn war ein lautes und aufgeregtes Murmeln im Publikum zu hören.

Seit Bestehen der Hukl-Bühne, also seit 1970, führt Klinke fleißig Statistik über alle Auftritte und Besucherzahlen: Am Wochenende wurde bereits der 88 888. Zuschauer erwartet. Als die Hukl-Bühne ihren Anfang gefunden hatte, rechnete noch niemand mit solch Schwindel erregenden Besucherzahlen.

„Wir haben mit kleinen Sketchen angefangen“, erinnert sich der Vöhrumer Klinke. „Mittlerweile haben wir nicht nur auf privaten Feiern wie Goldenen Hochzeiten gespielt, sondern auch in den Peiner Festsälen.“

Die Hukl-Bühne besteht zur Zeit aus rund 30 Schauspielern – Rentner und Berufstätige, von denen die Hälfte aktiv dabei ist. Wie lange vorher muss ein Stück geprobt werden? „Bei der ,Gedächtnislücke’ haben wir mit den Proben auf der Bühne eine Woche vorher angefangen“, erklärt der Bühnenleiter. „Der Text muss selbstverständlich schon lange vorher geübt werden, damit er sitzt, wenn wir auf die Bühne gehen.“

Die elf Schauspieler leisteten sich keine Patzer und begeisterten die Zuschauer, die nach den Aufführungen fröhlich den Saal verließen und sich bereits jetzt auf die nächste Aufführung der Hukl-Bühne freuen.

Montag, 26.05.2008