Artikel der Peiner Allgemeinen Zeitung über den großen Loriot Abend in den Peiner Festsälen am 05.11.2006

Jodel-Diplom ohne akustische Verstärkung Kurzweiliger Abend in den Festsälen: Hukl-Bühne zeigt Loriot-Sketche So authentisch wie möglich

Peine. Man kennt sie eigentlich alle, die Sketche des großen deutschen Humoristen Vicco von Bülow alias Loriot. Dennoch oder gerade deshalb sieht man die zeitlosen kleinen Episoden, in denen man den Spiegel vorgehalten bekommt, immer wieder gern. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass die Vöhrumer Hukl-Bühne es mit ihrem großen Loriot-Abend – präsentiert von der Peiner Allgemeinen Zeitung – am Sonntag beinahe schafft, die Peiner Festsäle zu füllen. „Schmeckt‘s?“ heißt es im ersten Bild, in dem ein hungriger Restaurantgast wegen der Anteilnahme der Tischnachbarn an seinem Essen nicht dazu kommt, einen Happen in den Mund zu stecken.

Die Amateur-Schauspieler machen ihre Sache großartig, wenngleich sie an einigen Stellen zu leise sprechen. Vor allem in den hinteren Reihen ist nicht alles zu verstehen.

„Wir haben aber bewusst auf Verstärkung verzichtet, um so authentisch wie möglich zu sein“, erklärt Hukl-Bühnen-Gründer und -Chef Hubert Klinke.

An die schwierige „Inhaltsangabe“, mit der in der Fernsehaufzeichnung Evelyn Hamann brilliert, wagt sich mutig Inga Schild als Ansagerin heran.

Die zungenbrecherische Zusammenfassung einer englischen Serie bringt sie schließlich vor laufender Kamera zur Verzweiflung.

An einigen Stellen merkt man, dass die Sketche schon ein wenig älter sind. Wenn die Hausfrau das „Jodeldiplom“ macht, um „etwas eigenes“ zu haben, ist das deutlich zu erkennen. Doch der Komik tut das keinen Abbruch. Die Schauspieler halten sich dicht an die Original-Fassungen der Sketche, die aus dem Fernsehen bekannt sind.

Eigene Interpretationsversuche gibt es kaum. So ist der Wiedererkennungswert sehr hoch. An einigen Stellen werden Tränen gelacht. Die rund 700 Gäste in den Festsälen verleben einen vergnüglichen, kurzweiligen Abend, an dessen Ende sie nicht mit

Applaus sparen. Kerstin Wosnitza